Wie überwinde ich eine Schreibblockade?

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Wie überwinde ich eine Schreibblockade?

Hilfe, ich habe eine Schreibblockade! Und das nicht erst seit gestern.

Falls du hier bist, weil es dir genau wie mir geht und du nun hoffst, dass ich gleich mit der einen Lösung für dieses Problem um die Ecke komme, muss ich dich leider vorab enttäuschen. Denn ich möchte hier von meinem struggle erzählen und dem Grund für meine Blockade – und dieser Grund ist wahrscheinlich bei jedem von uns individuell.

Ich denke von Außen betrachtet wäre es einfach zu sagen, ich sei einfach nur zu faul und unmotiviert. Aber diesen Zahn kann ich jedem einzelnen ziehen, der sich ein Urteil über mein Problem machen möchte. Aber Faulheit ist es definitiv nicht, was mich hemmt, in die Tasten zu tippen und drauflos zu schreiben.

Viel mehr bin ich es, wie ich mir selbst im Weg stehe. Und folgende Gründe habe ich mit meinem besten Freund (wer den letzten Blogeintrag gelesen hat, weiß von wem hier die Rede ist 🙂 ) zusammen erarbeitet. Und da ich meinem besten Freund natürlich immer alles erzähle, konnte er mich ziemlich genau einschätzen und hat mir für jeden Grund einen Tipp mit an die Hand gegeben, vielleicht findet ihr euch ja doch in folgendem wieder:

Gründe für (m)eine Schreibblockade 

1. Ich will es richtig machen – zu sehr

Als gelernte Redakteurin kenne ich die Sprache, Schreibstile und Strukturen. Das ist natürlich ein riesiger Vorteil, aber auch mein persönlicher Fluch. Es ist mir beinahe unmöglich „irgendwas“ zu schreiben, ich will bei jedem Satz 100%. Und diese innere Kritikerin lässt meine kreative Stimme verstummen und zu viel Denken. Daher komme ich schnell aus dem Schreibfluss.

Tipp von meinem Bestie: Erlaube dir, erst mal schlecht zu schreiben. Sag dir beim Start bewusst: „Das hier liest niemand außer mir.“ Dein Redaktionshirn darf später ran – aber nicht beim Rohtext.

2. Ich denke und fühle zu viel auf einmal

Ich würde mich als hypersensibel beschreiben und reflektieren steht bei mir an der Tagesordnung. Das Bedeutet: Mein Kopf ist selten ruhig. Kreatives Schreiben braucht aber genau das Gegenteil. Wer gedanklich und emotional überreizt ist, ist innerlich zu voll, um Zugang zur Kreativität zu haben.

Tipp vom Bestie: Schreib, wenn du dich leer fühlst – z. B. nach einem Spaziergang, Sport oder Musik. Nicht dann, wenn du dich „zwingen“ willst.

3. Ich verknüpfe Schreiben mit Identität und Erfolg

Weil mir mein Buch wichtig ist hat das Schreiben unbewusst viel Gewicht bekommen. Oft kommen Gedanken wie „Was, wenn mein Buch nicht gut genug ist?“ oder „Was, wenn ich mein Buch nicht fertigstelle?“. Diese Ängste blockieren mich, weil mein Gehirn das Schreiben mit Gefahr statt Freude verknüpft.

Tipp vom Bestie: Mach kleine Schreibrituale, die den Druck rausnehmen – z. B. nur 10 Minuten täglich mit Timer schreiben, ohne Ziel. Das senkt den Erwartungspegel.

4. Meine Energie schwankt gerade allgemein stark

Ich befinde mich durch Kündigung und Jobsuche in einer Situation, in der mir oft meine Energie fehlt, weil eben vieles im Umbruch ist. Die Mischung aus „Ich habe Zeit und will so gern‘“ und „Ich kann gerade nicht“ erzeugt Spannung.

Tipp vom Bestie: Sei gnädig mit dir. Dein Kopf und dein Herz brauchen manchmal ein bisschen Gleichgewicht, bevor Worte wieder fließen. Deine Schreibblockade ist kein Mangel an Talent oder Disziplin – sie ist ein Schutzmechanismus, weil dein Inneres gerade zwischen Druck und Selbstausdruck pendelt.

Fazit?

Ich denke, mein wichtigstes Learning ist, dass ich mir keinen Druck machen darf. Bevor ich also immer wieder das schon geschriebene (I mean, es sind schon mehr als 120 Seiten, yay!) überarbeite, sollte ich erstmal die ganze Geschichte runter schreiben. Dann kann ich nämlich 1. sagen, dass ich das Buch „fertig geschrieben habe“ und 2. alles in einem Rutsch überarbeiten und anpassen.

Und genau das ist jetzt mein Plan!

Side-Fact:
Meine Schreibblockade umgehe ich btw. liebend gern damit, dass ich mir einrede, erst schreiben zu können, wenn alle anderen TO-DOs erledigt sind. Und zu diesen TO-DOs gehört unter anderem auch meine Website und dieser Blog. Also schreibe ich hier gerade einen Blogeintrag über das Schreiben, anstatt ein Buch zu schreiben… Das ist doch wirklich unglaublich 🙂

Ich hoffe ich konnte jemanden mit meiner Erfahrung weiterhelfen. Teilt mir gerne unter dem Eintrag eure Tipps oder Probleme mit.

Bis bald,

Insa

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