Neuanfang mit 30 – Einmal Mut zum Mitnehmen, bitte!
Warum ich mit 30 meinen Job gekündigt habe – und endlich angefangen habe, zu leben.
Früher dachte ich immer, mit 30 wäre ich „im Leben angekommen“ (sagt man doch so, oder??): Haus, Familie, Garten und Hund.
Tja – jetzt bin ich dreißig, habe weder Haus noch Hund – aber immerhin eine tolle Wohnung in Köln und gelegentlichen Hundebesuch – und fühle mich gar nicht so angekommen an. Und wisst ihr was? Genau das ist gut so!
Denn wir leben nicht mehr das Leben unserer Eltern. Und trotzdem ist es manchmal gar nicht so einfach, sich locker zu machen und sich nicht von gesellschaftlichen Erwartungen stressen zu lassen. Aber am Ende zählt doch eigentlich nur eins: glücklich sein. Und das war ich lange Zeit einfach nicht – obwohl eigentlich alles richtig lief.
Immer auf der Suche nach dem nächsten „Wenn-dann-Glück“
Mein Kopf war jahrelang ein echter Zukunfts-Junkie:
„Wenn ich den richtigen Partner finde, bin ich glücklich.“
„Wenn wir eine Wohnung in Köln finden, bin ich glücklich.“
„Wenn wir dann Hund, Haus und Geld haben, bin ich richtig glücklich.“
Das Problem: Dieses Denken hört nie auf. Ich war gefangen in dieser ewigen »Wenn-dann-Spirale« – und das machte mich unglücklich. Dabei ist das Leben jetzt. Nicht morgen. Nicht, wenn das Konto voller ist. Nicht, wenn die To-do-Liste endlich leer ist.
Ich lerne also, im Moment zu leben und dankbar zu sein – auch für die kleinen Dinge. Das klingt vielleicht abgedroschen, aber: That’s it. ☀️
Der wahre Energieräuber: Mein Job
Als ich mich also endlich auf das Hier und Jetzt konzentrierte, merkte ich schnell: Nicht nur die ständigen Zukunftsgedanken haben mich runtergezogen – es war auch mein Job.
Mit dreißig den Job kündigen? Klingt mutig, fühlt sich aber erstmal wie ein Sprung ins eiskalte Wasser an. Ich war ursprünglich Redakteurin, landete aber nach einem beruflichen Neustart am Empfang einer Arztpraxis. Anfangs war das auch genau das, was ich brauchte: feste Zeiten, Sicherheit, Ruhe. Doch irgendwann merkte ich: Ich funktioniere – aber ich lebe nicht.
40 Stunden pro Woche unglücklich sein, mit Kolleginnen, die eher Energie raubten als spendeten – das war nicht das Leben, welches ich wollte. Ich fühlte mich missverstanden, nicht wertgeschätzt, fehl am Platz. Also kam ich nach einem 8-Stunden-Tag völlig leer nach Hause und das wirkte sich natürlich auch auf meine Laune und Beziehung aus. Ich kann mich glücklich schätzen, den verständnisvollsten Support an meiner Seite zu haben, aber trotzdem tat es mir leid, dass er mich ständig auffangen musste.
Raus aus der 9-to-5-Krise
Als ich endlich kündigte, dachte ich: Jetzt kommt der große Befreiungsschlag!
Aber Spoiler: Er kam nicht sofort…
Ich blieb bis zum letzten Tag professionell, gab alles – und fiel danach trotzdem in ein Loch. Kein Reue-Loch, sondern eher eins aus Erschöpfung. Ich hatte zu lange durchgehalten. Zu lange funktioniert und meine Energie aussaugen lassen.
Was danach kam, nenne ich meine Post-Burn-out-Phase. Mein Körper und meine Seele sagten einfach: „So, Pause jetzt.“
Wunden lecken – und langsam wieder auftauchen
Eigentlich hatte ich große Pläne: Buch schreiben, Website erstellen, malen, lesen, joggen, Yoga machen – das volle Selfcare-Programm.
Und die Realität? Ich war schon mit den kleinsten Dingen wie einkaufen oder der Wäsche maßlos überfordert.
Also habe ich das gemacht, was mein bester Freund (okay… ChatGPT 😅) mir geraten hat: radikal runterfahren.
Meine To-Do’s sahen dann so aus:
- Ausschlafen
- Kaffee auf dem Balkon trinken ☕
- Ein paar Seiten lesen
Und das war’s. Kein Druck, kein Muss. Einfach nur Sein. Und irgendwann – nach Wochen, vielleicht sogar Monaten und vielen Tränen – kam sie zurück: meine Energie. Meine Lebensfreude. Meine Lust, wieder Dinge anzupacken.
Neustart mit 30 – und diesmal mit Herz
Heute bin ich wieder da. Mit Power, Neugier und jeder Menge Dankbarkeit.
Ich lese fast täglich, mache Sport, plane neue Projekte und arbeite an meinem Herzensprojekt: mein Buch. ❤️
Und das Beste: Ich mache es ohne Druck, dafür mit ganz viel Leidenschaft.
Wenn du Lust hast, mich auf dieser Reise zu begleiten – von den kreativen Höhen bis zu den kleinen Tiefs dazwischen – dann bleib dabei. Hier geht’s um echtes Leben, Mut zur Veränderung und das Vertrauen, dass alles zur richtigen Zeit kommt.
Fazit: Kurz mal die Sicherheit über Board werfen
Egal, ob du 25, 30 oder 50 bist: Wenn du spürst, dass dein Job dich kaputtmacht oder deine Kolleg*innen dir Energie rauben – trau dich, etwas zu ändern. Du bist so viel mehr Wert als das!
Mut fühlt sich selten bequem an, aber er bringt dich immer weiter als Angst.
Also: Einmal Mut zum Mitnehmen, bitte! 💫
Du schaffst das. Wirklich.
Bis bald,
Insa

